Go-Go-Tänzer  Aber warum führte sich ein Mann, noch dazu ein Kubaner, wie ein Schwuler auf, wenn er gar keiner war? »Warum tust du das eigentlich?« fragte er also und Cundo Key antwortete: »Wenn's dunkel ist, stehle ich Autos, wenn's hell ist, tanze ich eben.« Nobles hatte nur einmal zugesehen und das war in einer Bar in der Nähe von Miamis Flughafen gewesen. Als die Frauen zwischen Cundos Beine griffen und er sich zu dieser Niggermusik vor ihnen hin und her wand und verrenkte, den saugenden, schmatzenden Mund voller weißer Zähne, spürte Nobles plötzlich, wie sein Körper ebenfalls in Bewegung geriet. Ganz von alleine. Jesus Maria! Das eine Mal hatte gereicht. Nobles glaubte, daß man stärkere Nerven brauchte, sich da oben hinzustellen und verrückt zu spielen, als zu einem Einbruch.  - Elmore Leonard, La Brava. München 1991

Go-Go-Tänzer  (2) Bewaffnete Raubüberfälle waren eher nichts für ihn. Nachts Autos vom Händlerparkplatz klauen, das schon eher. Er trat als Cat Prince in Schwulenbars als Gogo-Tänzer auf, im Leopardentanga und mit aufgemaltem Katzenschnurrbart. Bei Damenabenden in den Clubs bekam er mehr Trinkgeld, die Ladys stopften ihm den Tanga vorne mit Geldscheinen aus. »Kommt so eine mama mit dicken tetas und sagt: Samstag bei mir, ich lad dich ein, mein Mann ist den ganzen Tag im Golfclub. Sie meint: Ich geb dir zehn Hundertdollarscheine und fress dich mit Haut und Haaren.«

Mann, und dann bekam er drei Kugeln in die Brust und in den Bauch und war dem Tod so nahe, dass er schon das goldene Licht gesehen hat, von dem man immer hört, dieses Licht, das man sieht, wenn man in den Himmel kommt, direkt vor sich.   - Elmore Leonard, Road dogs. Frankfurt am Main 2012

 

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