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innere Einst wurde die edle Jungfrau Galla einem reichen Patrizier
angetraut, der schon nach einem Jahr starb. Sie erklärte ihrer Familie, wie
Ehen allezeit mit Freuden anheben und in Leid enden, und verweigerte eine zweite
Heirat. Sie sehne sich nach jener Hochzeit, die traurig
beginne und in ewige Freude münde. Da sie aber von sehr feuriger Natur war,
rieten ihr die Ärzte von einem Klosterleben ab. Wenn sie nicht bald wieder die
Umarmungen eines Mannes genießen könne, werde ihr infolge großer innerer Glut
ein Bart wachsen. Sie aber scheute ein häßliches Äußeres nicht, sondern suchte
ganz die innere Schönheit. Und wirklich wuchs ihr ein langer, schwarzer
Bart, und sie nahm den Schleier in einem Kloster bei der Peterskirche. - Albert Christian Sellner, Immerwährender
Heiligenkalender. Frankfurt am Main 1993
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