lühbirne
All die Jahre seines Überlebens hindurch scheinen die verschiedenen Errettungen
von Byron ganz zufällig zu geschehen. Wo immer sich ihm die Gelegenheit dazu
bietet, versucht er, die ihn umgebenden Birnen über die bösartige Natur von
Phoebus und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Solidarität
gegenüber dem Kartell aufzuklären. Er hat erkannt,
daß man sich als Birne nicht auf seine Rolle als Übermittler von Lichtenergie
beschränken lassen darf. Phoebus hat die Birnen auf diese eindimensionale Identität
zu reduzieren versucht. «Aber es gibt noch andere Frequenzen, über und unter
dem sichtbaren Band. Eine Birne kann Wärme spenden. Eine Birne kann Pflanzen
mit Wachstumsenergie versorgen, illegale Pflanzen beispielsweise, versteckt
in Schränken. Eine Birne vermag das schlafende Auge zu durchdringen und in den
Träumen der Menschen zu wirken.» Manche Birnen hörten ihm aufmerksam zu - andere
dachten nur daran, wie sie ihn an Phoebus verpfeifen konnten. Einige von den
älteren Anti-Byronisten waren in der Lage, ihre Parameter, die aus der Schweiz
abgetastet wurden, willentlich so zu verändern, daß es sich auf den Ebonitskalen
der Überwacher niederschlagen mußte. Es kam sogar zu ein paar wenigen Selbstzerstörungen
in der Hoffnung, mit diesem Opfer die Zerschlägertrupps auf Byrons Spur zu locken.
- Thomas Pynchon, Die Enden der Parabel. Reinbek bei
Hamburg 1981
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