Glück machen, Sein  Das Glück will gepflegt sein. Man muß geschmeidig und unterhaltend, intrigant sein, niemanden beleidigen, den Frauen und Hochgestellten gefallen, sich in Vergnügungen und Geschäfte stürzen, sein Geheimnis hüten, imstande sein, sich die ganze Nacht bei Tisch zu langweilen und drei Kartenspiele zu spielen, ohne einmal aufzustehen. Und selbst dann ist man seiner Sache nicht sicher. Wieviel Widerwärtigkeiten und Plagen könnte man sich ersparen, wagte man, direkt und nur durch Verdienst und Leistung berühmt werden zu wollenI    - (vauv)

Glück machen, Sein  (2)  «Vater, ich werde nach Paris gehen, mein Glück zu machen», sagte Efflani. Am anderen. Morgen machte er sich auf den Weg. Er wanderte und wanderte und setzte einen Fuß vor den ändern. Eines Tages überraschte ihn die Nacht, als er gerade einen Wald durchschritt. Er stieg auf einen Baum, um geschützt vor den wilden Tieren den Tag zu erwarten. Alsbald erschienen drei mit Beute beladene Räuber unter dem Baume. Sie hoben einen großen Stein auf und legten ihre Beute in eine Höhle, deren Eingang der Stein verdeckte. Dann ließen sie sich unter dem Baume nieder, aßen und tranken und redeten dabei von ihren Abenteuern.

 Effiam spitzte die Ohren und vernahm folgendes: «Ich», sagte einer der Räuber, « habe einen Wunder m antel, welcher mich durch die Luft trägt, wohin es mir gefällt.»

«Ich», sagte der andere, «besitze einen Hut, der mich unsichtbarmacht, und wenn ich ihn auf dem Kopfe trage, kann ich überall hingehen, ohne von jemandem gesehen zu werden. »

«Und ich», sagte der dritte, «habe Gamaschen, mit denen ich so schnell wie der Wind gehen kann, wenn ich sie anlege.»

«Wenn ich den Mantel, den Hut und die Gamaschen oder doch eines dieser drei Dinge haben könnte>, sagte Efflani bei sich, <dann wäre ich ein gemachter Mann! Aber wie soll ich es anstellen, sie zu bekommen?»

Er grübelte nach und kam auf diesen Gedanken: er wollte an den belaubten Ästen hcrabglciteii und sich mitten unter die Räuber fallen lassen; dabei wollte er « Diebe!» rufen, um sie glauben zu machen, der Teufe! oder die Gendarmen seien ihnen auf den Fersen. So tat er, und die drei Räuber flohen, von Entsetzen ergriffen, so schnell sie konnten, indem sie an Ort und Stelle den Mantel, den Hut und die Gamaschen zurückließen. Efflam bemächtigte sich der drei Zauberdingc, und nachdem er die Gamaschen angelegt hatte, war er im Nu in Paris.

Als er so durch die Straßen spazierte und die schönen Dinge, die er allenthalben erblickte, über die Maßen bewunderte, da bemerkte er einen Goldschmicdladcri, der ihn noch schöner und reicher dünkte als alle ändern, und er geriet in Versuchung, einige wertvolle Gegenstände daraus zu entwenden. Er setzte seinen Hut auf, drang, ohne daß ihn jemand bemerkte, in den Laden ein und nahm alles, was ihm gefiel. Darauf verkaufte er die Kleinodien, mit denen er sich auf diese Weise versehen hatte, in einem ändern Laden, um Geld zu bekommen. Zufällig begegnete er einem Soldaten aus seiner Heimat, mit dem er einige Tage lang ein vergnügtes Leben führte. - (bret)

Glück Machen


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