leichsetzung
Was den frühen Konzilien der Kirche als die teuflischste, allerunverzeihlichste
Ketzerei erschien, war die Gleichsetzung des Herakles-Dionysos-Mithras-Stieres,
dessen lebendiges Fleisch die orphischen Asketen bei ihrer Initiationszeremonie
zerissen und aßen, mit Jesus Christus, dessen lebendiges Fleisch in der Heiligen
Kommunion symbolisch zerteilt und verzehrt wurde. Mit dieser Häresie,
die aus dem Ägypten des zweiten Jahrhunderts stammte,
ging eine andere einher, nämlich die Gleichsetzung der Jungfrau Maria mit der
Dreifältigen Göttin. Die Kopten gingen sogar so weit,
die »drei Marien«, die der Kreuzigung beigewohnt hatten, zu einer einzigen Figur
zu verschmelzen, mit Maria, des Kleophas Weib, als einer Art »Blodeuwedd«, einer
Jungfrau von »Arianrhod«, und mit Maria Magdalena als Dritte in dieser althergebrachten
Trinität, die in der keltischen Sage als »Morgan
le Faye«, König Arthurs Schwester, auftritt. Morgan ist in der irischen Sage
»the Morrigan«, d. h. die »Große Königin«, eine Todesgöttin, die die Gestalt
eines Raben annahm; und »le Faye« bedeutet »das Schicksal«
(fate). Laut Cormacs Glossary wurde die Morrigan im Gefecht angerufen,
und zwar mit einer Nachahmung des Rabenkrächzens durch die Schlachthörner. Sie
war keineswegs jene freundliche Gestalt, wie der Leser des Morte
d'Arthur sie kennt, sondern war, wie die »schwarze kreischende Hexe
Cerridwen« in der Romance of Taliesin, »großmäulig,
dunkelhäutig, aufbrausend, rußig, hinkend, und schielte
auf dem linken Auge«. - (
grav
)