Gitarre.

Rätsel von der Gitarre

Sechs Jungfern tanzen,
wo sich die Wege
auf der Rundung
kreuzen.
Drei aus Fleisch
und drei aus Silber.
Es suchen sie des Gestern Träume,
doch hält sie fest in seinen Armen
ein goldner Polyphem.
Die Gitarre!

- Federico García Lorca, Dichtung vom Cante Jondo. Frankfurt am Main 1984

Gitarre (2)


Gitarre (3)

Die Gitarre

Die Klage erhebt sich,
das Weh der Gitarre.
Es brechen die Becher
des grauenden Morgens.
Die Klage erhebt sich,
das Weh der Gitarre.
Sie zu schwichten ist unnütz.
Sie zu schwichten -
unmöglich.
So eintönig weint sie
wie weinendes Wasser,
wie weinender Wind
über den Schneewehn.
Sie zu schwichten-
unmöglich.
Dinge beweint sie,
die fern sind.
Des Südwindes Sand, der heiß ist
und weiße Kamelien fordert.
Beweint den Pfeil ohne Ziel,
den Abend ohne den Morgen,
den ersten gestorbnen Vogel
auf dem Gezweige.
O Gitarre!
Du Herz, das von fünf Schwertern
zu Tod verwundet.

- Federico García Lorca, Dichtung vom Cante Jondo. Frankfurt am Main 1984

Gitarre (4)

Die sechs Saiten

Die Gitarre
bringt die Träume zum Weinen.
Das Schluchzen der verlornen
Seelen
entweicht aus ihrem runden
Munde.
Sie webt wie die Tarantel
sich einen großen Stern,
um Seufzer zu erjagen,
die auf der Schwärze treiben
in ihrer Holzzisterne.

- Federico García Lorca, Dichtung vom Cante Jondo. Frankfurt am Main 1984

Musikinstrument


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