ierlast
Nur wenige tragen die Gierlast des Eingeborenseins. Eine Landstraße und
ein vornehmer Salon sind sanguinisch aneinandergestolpert. Zeitinstinkte wurden
schauderhaft aufgelöst. Die Gesichter der Menschen öffneten sich, man sah die
Tiefe ihrer Seele, ihre Selbstsucht, ihr Zurückflüchten, ihre Traurigkeit, ihr
Unverrückbares, das sie bisher mit Schamgefühl nur für sich verbargen. Und in
den Provinzen des Schauens tasteten verreckte Lichtwirkungen in einem Knäuel
von Entrücken. Das Schicksal schlenderte vampyrhaft eine lange Straße herab.
Ein Oasengerümpel spukte im Auffluten. Das Schicksal hatte auch diesmal keine
Manieren und vergrub seine Hände tief in den Taschen. Das fanatische Mißgeschick
jauchzte. Es gibt Menschen, die von vielen Namen den Zauber in sich tragen.
Es gibt Menschen, denen alles verwehrt bleibt und immer in sich hinein gaffen
und in sich hinein lauschen müssen. Das Schicksal hat für solche Wesen einen
besonderen Hang und diese Wesen müssen sich immer verlieren. - Emil Szittya,
Malerschicksale. Hamburg 1989 (Hg. Fritz und Sieglinde Mierau, Edition Nautilus,
zuerst 1925)
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