ewinnmaximierung  Mein Leichenbestattungsunternehmen basierte darauf, daß Leute zwar gern ein prunkvolles Begräbnis möchten, zu Lebzeiten aber nicht gern etwas dafür ausgeben. Daß noch dazu reiche Leute besonders geizig sind, kam meinen Plänen nur entgegen. Ich schloß also mit alten, reichen, nach Möglichkeit kranken Leuten Verträge. Darin verpflichtete ich mich, ein den Vorstellungen des Kunden entsprechendes prunkvolles Begräbnis auszurichten: Kränze, Blumen streuende Knaben, Trauerredner, Pompfuneberer, trauernde Jungfrauen, Chöre, Heere von uniformierten Sarg-, Kranz- und Ordensträgern, Böller, Trauerballette, tragbare ebende Bilder, die markante Szenen aus dem Leben des Verglichenen darstellten . . . ich hatte sogar einen eigenen Hymnenkomponisten unter Kontrakt. So was kostet natürlich Unsummen. Das machte den geizigen Knackern aber nichts aus, denn zu Lebzeiten mußten sie nichts zahlen. Sie mußten mir lediglich - selbstredend suchte ich nur Kunden von dauernder Bonität aus - ein notariell gesichertes Legat in der Höhe der betreffenden Summe übermachen. - Hätte ich nach ihrem jeweiligen Tod den Zirkus wirklich veranstaltet, wäre mir ein Reingewinn von schätzungsweise drei bis vier Prozent geblieben. Ich aber setzte mich mit den Erben in Verbindung und verzichtete für zehn Prozent auf das Legat. Meist bekam ich dann die Leiche als Dreingabe. . . Können Sie sich an die Fett-Plastiken erinnern, die früher in jeder Metzgerauslage standen? Oft waren es Schweinchen in Metzgerkleidung, die einen Schinken trugen, in den ein ansprechendes Muster oder die Jahreszahl eines Geschäftsjubiläums und dergleichen geschnitten waren. - Nein? - Solche Plastiken machte ich aus den Leichen. Ich hatte praktisch den Umsatz als Reingewinn.   - (ruin)
 
 

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Profitmaximierung