estrüpp
Hauhechel wuchs als dichtes Gestrüpp, stachelig und mit rosafarbenen
Blüten, von denen Eugen nieinte, daß es Lippenblüten seien. Und er sagte zu
sich selber: du mußt werden wie der Hauhechel, also zäh und stachelig, aber
mit Blüten. Zuweilen ärgerte er sich über Kritiken, doch mit der Zeit vergaß
er die. Auch wunderte es ihn, daß er niemanden brauchte, um sich bei ihm sozusagen
auszuweinen. Wer publizierte, mußte damit rechnen, zur Sau gemacht zu werden.
Würdest du nichts mehr veröffentlichen, dann bliebest du unbeschmutzt. Und wieder
fiel ihm ein, was er schon öfters gedacht hatte: Geld haben, auf die Menschen
pfeifen können, das war das richtige... Fändest du einen Mäzen, der zu dir sagt:
Ich drucke jedes Ihrer Bücher in fünfhundert Exemplaren, und die verschenke
ich. Sie bekommen zwanzig Stück und lebenslang eine Rente... damit wärst du
einverstanden. - Hermann Lenz, Der Wanderer. Frankfurt am Main 1988
Gestrüpp (2) Als eine Dirne zu Aristipp sagte:
„Ich bin schwanger von dir," antwortete er: „Das kannst du unmöglich erkennen;
ebensogut könntest du sagen, du wärst bei einem Gang durch dichtes Binsengestrüpp
von dieser bestimmten Binse gestochen worden." - (
diol
)