- N. N.
Gestreicheltwerden (2) Mir
gefällt es besser, von Gustavo geliebt zu werden, denn im Gegensatz zu
Marcel kennt er keine Hemmungen, keine Ängste, keine Spannungen. Er
träumt am liebsten, und wir hypnotisieren einander mit Liebkosungen. Ich
berühre seine Kehle, ich fahre ihm mit den Fingern durch sein schwarzes
Haar, ich streichle seinen Bauch, seine Beine, seine Hüften. Wenn ich
ihm mit der Hand den Rücken hinunterfahre, vom Nacken bis zu den
Hinterbacken, schüttelt sich sein Körper vor Lust. Er liebt es,
gestreichelt zu werden, er ist darin wie eine Frau. Sein Schwanz will
sich aufrichten. Ich fasse ihn aber erst dann an, wenn er vor Erwartung
hüpft. Dann stöhnt Gustavo vor Wollust. Ich schließe meine Finger um
seinen Kolben, ich halte ihn fest und schiebe ihn hin und her in seiner
Haut. Oder aber ich berühre die Spitze mit der Zunge. Dann drückt er ihn
mir in den Mund und zieht ihn wieder heraus. Manchmal kommt es ihm
dann, und ich schlucke den Samen. Dann wieder ist er es, der zuerst
zärtlich wird. Ich werde ganz feucht, seine Finger sind so warm und
wissend. Manchmal bin ich so erregt, daß ich den Orgasmus nahen fühle,
wenn er mich nur ganz leicht mit dem Finger berührt. Wenn er merkt, daß
ich pulsiere, wird er ganz wild. Er wartet nicht, bis der Orgasmus
vorüber ist, er stößt seinen Schwanz in mich hinein, als wollte er nur
die allerletzten Spasmen spüren. Sein Ding paßt in mich, als wäre es nur
für mich gemacht. Er kann leicht eindringen. Und dann schließe ich
meine inneren Lippenmusketn um ihn und melke
ihn. Manchmal ist der Schwanz dicker als sonst und wie mit Strom
geladen. Dann ist das Vergnügen ungeheuer groß, dann dauert es lange,
Und der Orgasmus hört nie auf. - Anaĭs Nín, Das Delta der Venus. München u. Zürich o. J. (zuerst 1977)
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