estorbener  Er hauchte eines Abends den Geist aus. Wurde starr und steif und noch gelber. Die Tochter lief nach Vangen und berichtete es. Sie hielt keine Totenwache. Sie schlief, sie war ziemlich zerrüttet, bei fremden hilfsbereiten Leuten. Am nächsten Morgen aber erhob er sich wieder, wie wenn er nicht gestorben wäre. Sein Herz schlug nicht, und seine Lungen sogen keinen Atem. Und die Haut an ihm war kalt und ledern. Und die Augen waren dunkel und ausgebrannt. Auch er ging nach Vangen hinab, auf den Markt. Zu den Menschen, die alle wußten, er ist gestorben. Als sie ihn sahen, sprachen sie: »Du bist ja nicht mehr.« Er antwortete: »Man wird noch einiges erfahren.«   - (jah)

Gestorbene (2)  Pena-Dura und Wichan-Alwe -  so heißen die geisternden Seelen, die nachts den Menschen in bösartigster Weise schaden, oder ihnen, wenn freundlich, immer zur Seite stehen. Zauberer machen sich die Seelen der Heimgegangenen dienstbar gegen Entschädigung. Sie müssen den von den Zaubermeistern Verurteilten das Herz durchbohren - dafür dürfen sie dessen Blut trinken.

Sie kneten die Verwünschten mit dem Nguenkén-kura, dem Knetstein, zwicken sie unbarmherzig, zerquetschen sie fast, setzen sich ihnen auf die Brust, renken ihnen Arme und Beine fast aus, lassen sie nur mit knapper Not am Leben, wenn die zaubernde Persönlichkeit es verlangt.

Sie müssen den Weg zurückgehen, den ein Verfolgter im Tode gegangen ist, um den Feind in der ersten Welt, der der Lebenden, zu finden, ihn zu quälen, zu strafen. Wehe solch Heimgesuchten, grausam sind die Wichan-Alwe. Gestorbene sind nämlich nicht tot; sie leben weiter, nur in einer anderen Gestalt. Sie nehmen Teil an uns, suchen uns zu erreichen, aber wir fühlen es nicht, weil wir abgelenkt werden, uns nicht mit den Heimgegangenen genügend beschäftigen. - (arauk)

 

Sterben

 

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Tote
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