Gespür   Flaubert hat, als Arzt-Sohn und -Bruder, stets ein besonders geschärftes Gespür für die ridiculités, die lächerlichen Züge, des Arztberufes gehabt und sie wo immer möglich aufgespießt: in Gestalt von Widersprüchen der - medizinischen und biologischen -Wissenschaften (z. B. Verwesungsdauern), aber auch von bloßen Absonderlichkeiten und Schnurrpfeifereien wie den Rezepten jener Ärztin aus der schola salernitana (11. Jahrhundert), die „zur Linderung des Kummers um tote Freunde gebackenes Schweineherz" empfahl.  Sie verordnete nach derselben Quelle - Charles Darembergs La Médecine von 1865, einer seriösen und eher unspektakulären Medizingeschichte - beispielsweise auch: „Zur Herstellung einer Salbe gegen die Melancholie und alle anderen kalten [sic!] Krankheiten sammle man Pflanzen und besonders den Nieswurz, am Himmelsfahrtstage, um die dritte Stunde, wobei man ein Pater noster spricht; am Aschermittwoch sollten die Frauen beim ersten Gottesdienst Artischocken und kleine Salatköpfe sammeln, um während der Fastenzeit nicht zu sehr auszutrocknen und nicht zu großen Durst zu leiden".    - Kommentare zu (sot)
 

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