SPOTTISWOODE. «Sie betrachten ihn als eine Art Gesellschafter, wie ?»
JOHNSON. «Um mich selber loszuwerden, mich selber gewissermaßen hinauszuwerfen. Wein erregt Lustgefühle, und Lust ist an sich etwas Gutes, wenn nicht durch ein Böses entwertet. Es kann einer gute Gründe haben, keinen Alkohol zu trinken, und diese Gründe können die Lustgefühle überwiegen. Wein macht einen selbstgefälliger. Das heißt nicht, daß man dann auch den andern besser gefällt. Manchmal ist es der Fall, aber man muß immer gewärtigen, daß die andern um so unzufriedener werden, je zufriedener man mit sich selber ist. Der Wein schenkt einem nichts. Er verleiht einem weder Wissen noch Witz, er regt nur an und bewirkt, daß man eher aus sich herausgeht, er beseitigt Hemmungen und Angst vor den andern. Er taut bloß auf, was vorher eingefroren war, das kann aber etwas Gutes, es kann auch etwas Schlechtes sein.»
SPOTTISWOODE. «Wein ist also der Schlüssel, der eine Truhe aufschließt; die Truhe kann aber voll oder leer sein.»
JOHNSON. «Nein, dieser Schlüssel ist das Gespräch;
der Wein ist eher ein Spitzbube, der die Truhe aufknackt
und dabei beschädigt. Man sollte innerlich so reich sein, daß man auch ohne
Wein über das Selbstvertrauen und die Schlagfertigkeit verfügt, die der Wein
verleiht.» - (
johns
)
- George Grosz an
Otto Schmalhausen (22. April 1917), nach: G.G., Briefe 1913-1959. Hg. Herbert
Knust. Reinbek bei Hamburg 1979
Gesellschafter (3)
DER NACHGEBORENE
Ich gestehe es: ich
Habe keine Hoffnung.
Die Blinden reden von einem
Ausweg. Ich
Sehe.
Wenn die Irrtümer verbraucht sind
Sitzt als
letzter Gesellschafter
Uns das Nichts gegenüber.
- (
breg
)
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