eschwürchen
Chencres, eine Art von Venus=Krankheiten, welche aus
kleinen, um sich fressenden Geschwürgen bestehen, die sich auf die Eichel und
auf die Vorhaut des männlichen Gliedes setzen, und vermittelst ihres scharfen,
corrosivischenen venerischen Giffts , eine Zernagung der fleischichten
Teilgen anrichten, wobei sich zuweilen eine geringe zuweilen aber eine ziemlich
starke Entzündung zu befinden pfleget. Bisweilen sind sie gantz allein, öfters
aber mit noch mehrern Krankheiten vergesellschaftet, u.entweder mit Phymosi
oder Paraphymosi verbunden. Es sind aber solche Geschwürgen nicht alle
einerley Art, sondern man hat deren dreyerlei unterschiedene Arten bemercket.
Einige sind nur Pustulae oder Blätterlein, so sich wie die Finnen zeigen,
und stets harte bleiben. Andere sind flache Geschwürgen, so gar sehr um sich
fressen, dergleichen man auf und um der Vorhaut findet. Die dritte Art sind
tiefe Wunden, welche mit der Zeit nicht nur sistulös werden, sondern auch um
und
um Callos bekommen. Zu diesen zehlen andere noch die vierte Art, da sich
dergleichen Geschwürgen auch inwendig in der Harn=Röhre ansetzen, und entweder
von denen Carunculn, oder sonst von einer scharffen, etzenden Materie
ihren Ursprung genommen haben: Und diese sind die allerschlimmsten, weil man
sie nicht wie die äußerlichen unmittelbar mit denen Artzneyen berühren kann.
Zu die chencres kann man gar leicht durch einen unreinen Beyschlaff kommen.
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Johann Heinrich Zedler
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