Geschöpf, vollkommenes  Wenn der Kanon sagt: „Wer da glaubt, es könne geschehen, daß eine Kreatur in einen besseren oder schlechteren Zustand umgestaltet oder in eine andere Gestalt oder ein anderes Bildnis verwandelt werde, außer vom Schöpfer allein, der alles gemacht hat, der ist ohne Zweifel ein Ungläubiger", so möge hier der fromme Leser auf zwei Hauptpunkte achten: erstens auf das Wort „geschehen", zweitens auf die Worte: „in ein anderes Bildnis verwandelt werden".

Betreffs des ersten sei er sicher, daß „geschehen" doppelt verstanden wird: nämlich für „geschaffen werden" und für natürliche Hervorbringung einer Sache. In der ersten Weise kommt es nur Gott zu, wie bekannt, der durch seine unbegrenzte Macht etwas aus dem Nichts schaffen kann. Betreffs der zweiten Art ist zwischen den Kreaturen zu unterscheiden, weil es entweder vollkommene sind, wie der Mensch, der Esel etc., oder unvollkommene, Schlangen, Frösche, Mäuse etc., die deshalb unvollkommen heißen, weil sie aus Fäulnis entstehen können. - Jakob Sprenger, Heinrich Institoris: Der Hexenhammer. München 1985 (dtv klassik, zuerst 1487)

 

Geschöpf Vollkommenheit

 

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