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vauv
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Geschmeidigkeit (2) Dionysios ließ Aristipp einst
drei weibliche Schönheiten vorführen mit der Aufforderung, sich eine auszuwählen;
da führte er alle drei weg mit den Worten: „Auch dem Paris hat es keinen Segen
gebracht, einer den Vorzug zu geben." Doch führte er sie nur bis in die
Vorhalle und ließ sie dann laufen. So geschmeidig war er im Wählen und Verwerfen.
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diol
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Geschmeidigkeit (3) Was Geld angeht, so ist erwiesen,
daß Alkibiades es oft nicht sehr fein aus Bestechlichkeit
genommen und für Luxus und Ausschweifungen übel genug ausgegeben hat; Marcius
dagegen vermochten die Feldherren nicht zu bewegen, Geld, das sie ihm als Ehrengabe
boten, anzunehmen. Daher machte er sich auch bei dem Streit mit dem Volk um
die Schuldenerleichterung bei der Menge besonders verhaßt, weil er nicht aus
Gewinnsucht, sondern aus Hoffart und Verachtung feindlich gegen die Armen auftrat.
In einem Brief über den Tod des Philosophen Aristoteles
schreibt Antipatros: «Außer seinen anderen Gaben hatte der Mann auch die, zu
überzeugen.» Daß er diese Gabe nicht hatte, machte die Taten und Leistungen
des Marcius auch denjenigen, denen sie zugute kamen, verhaßt, weil sie seinen
Hochmut und seine Anmaßung
- die Hausgenossin der Einsamkeit, wie Platon sie
genannt hat - nicht ertragen konnten. Bei Alkibiades umgekehrt, der mit allen
Menschen, mit denen er zu tun hatte, auf die rechte Weise umzugehen verstand,
ist es nicht erstaunlich, wenn bei allen Erfolgen, die er hatte, sein Ruhm,
verbunden mit Liebe und Verehrung, in höchster Blüte stand, da öfters sogar
manche seiner Unarten Reiz und Anmut hatten. Daher wurde
er, obwohl er der Stadt nicht wenig und nicht selten geschadet hatte, doch oftmals
zum Führer und zum Feldherrn ernannt, und jener erlebte, als er sich nach vielen
Ruhmes- und Heldentaten um das ihm gebührende Amt bewarb, einen Durchfall. So
konnten den einen die Bürger nicht hassen, ob er ihnen auch Böses tat, und der
andere konnte bei aller Bewunderung keine Liebe finden. - (
plut
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