eschlechtsarm   Besonders raffiniert sind Tintenfische ausgestattet, und das, obwohl sie im Grunde nicht einmal über einen Penis verfügen. Statt dessen tragen sie einen Begattungsarm. Beim Papierboot, einer Tintenfischart, greift sich dieser Arm den Samen und löst sich sodann vom Körper, um aus eigener Kraft durchs Meer zu schwimmen. Bei der Braut seiner Träume angelangt, schlüpft er zu ihrer Geschlechtsöffung und legt dort den Samen ab, während der Tintenfisch sich längst ganz anderen Aufgaben widmet. - (mier)

Geschlechtsarm (2)  Daß bei den Männchen ein oder mehrere Arme abweichend von den übrigen gebaut sind und als Begattungsorgan gebraucht werden, ist erst eine Entdeckung jüngerer Zeit. Nur der geniale Beobachter Aristoteles hat schon im 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung davon Kunde gehabt. Seine kurzen Angaben wurden aber nicht verstanden und gerieten in Vergessenheit. Am weitesten geht die Umwandlung des betreffenden Armes bei den Argonautiden; bei Ocytoe und Tremoctopus ist es das dritte rechte, bei Argonauta der dritte linke Arm, der abweichend gestaltet ist.

Hectocotylus

Er ähnelt zwar den normalen, indem er auch Saugnäpfe trägt, aber durch seine Länge, durch einen peitschenförmigen Anhang und in seinem innern Bau weicht er erheblich ab. Vor seiner Benutzung liegt er eingerollt in einer birnenförmigen Blase, die zur Zeit der Reife platzt. Bei der Begattung reißt sich der entrollende Arm ab und bleibt noch längere Zeit in voller Frische in der Mantelhöhle des Weibchens, bis durch ihn die eigentliche Befruchtung vollzogen wird. Gelegentlich finden sich sogar mehrere abgelöste Arme (verschiedener Männchen) in der Mantelhöhle eines Weibchens. Die größe Selbständigkeit dieses Begattungsarmes ist so täuschend, daß ihn einige der berühmtesten Naturforscher, darunter Cuvier, für einen Schmarotzerwurm hielten.  - Brehms Thierleben

Penis Fortpflanzung, tierische

 

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