erupftwerden  Jeden Sonntagmorgen hielt der Priester in der Kirche eine Predigt, und nach der Predigt zog er unter seinem Priestergewand ein Sträußchen Federn hervor und sagte, »seht — dies sind die Federn des Erzengels Gabriel«. Bekanntlich haben die Engel und Erzengel Flügel und müssen darum notgedrungen auch Federn haben. Die frommen Weiblein kramten das Geld aus ihren Geldbörsen und spendeten es in den Opferstock, um eine Feder des Erzengels Gabriel zu erlangen. Am folgenden Sonntag zog der Priester wieder ein Sträußchen Federn hervor und sagte, daß der Erzengel sie ihm diesmal während des Schlafs eigenhändig überbracht hätte. Und die frommen Weiblein wetteiferten nur so miteinander um den Besitz der Federn: jede wollte eine mit nach Hause nehmen, denn es hatte sich herumgesprochen, daß die Federn des Erzengels Gabriel Krankheiten fernhalten.

Schon seit geraumer Zeit beunruhigte sich der Hahn im Hühnerstall des Priesters wegen einer höchst seltsamen Sache: jeden Sonntagmorgen wachte er mit ein paar Federn weniger auf.  - (ma2)

 

Huhn

 

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