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Forster Es ist immer der Mühe wert, jedem Manne zuzuhören,
der uns seine Reise um die Welt erzählt ... Ist aber der so weit gereisete
Mann noch dazu ein Mann von vorzüglichen Fähigkeiten, aufgeklärtem Geist
und Kenntnissen, die ihn in den Stand setzen, besser zu sehen, scharfsinniger
zu vergleichen, richtiger zu schließen als gemeine Seefahrer, um so schätzbarer
werden uns seine Nachrichten; und ist es vollends noch ein junger Mann,
dessen warmes Herz jeden Eindruck der Natur desto reiner und tiefer auffaßt,
den neuen Gegenständen, die sie ihm darstellt, noch mit Liebe entgegenschlägt,
und der, wenn er sich des Schönen und Großen, so er nicht nur gesehen,
sondern auch genossen hat, wieder erinnert, mit Feuer und Begeisterung
davon spricht: so weiß ich nicht, welches Gedicht, wennauch das Werk der
reichsten und glänzendsten Einbildungskraft, uns so viel Vergnügen machen
könnte als eine solche Reisebeschreibung; zumal wo das Neue und Wunderbare,
das Erstaunliche und Schreckliche, das Schöne und Anmutige, kürst alles,
wodurch der epische und dramatische Dichter die Seele seiner Hörer faßt
und in alle Arten sympathetischer Leidenschaften setzt, hier immer abwechselnd
sich vereinigen, lebhafte Eindrücke auf uns zu machen und das Gemüt beständig
in einer teilnehmenden Stimmung zu erhalten. - Ch. M. Wieland
1778, nach
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