eneration,
aussterbende Gegen Morgengrauen sah einer der Gendarmen, die
zu Pferd jene Wüsteneien bewachen, auf der Türschwelle einer alten Farbenhandlung
einen in einen Poncho gehüllten Mann liegen. Das harte Gesicht war wie von Blut
maskiert; ein tiefer Messerstich hatte ihm die Brust aufgerissen. An der Wand,
über den gelben und roten Rhomben, standen einige mit Kreide geschriebene Wörter.
Der Gendarm entzifferte sie... Abends fuhren Treviranus und Lönnrot zum abgelegenen
Schauplatz des Verbrechens. Links und rechts von ihrem Wagen löste sich die
Stadt auf; das Firmament wuchs, die Bedeutung der Häuser schwand gegenüber Ziegelbrennereien
oder Pappeln. Sie kamen zu ihrem elenden Ziel: einer letzten Gasse mit rosafarbenen
Lehmwänden, die irgendwie den ungeheuren Sonnenuntergang widerzuspiegeln schienen.
Man hatte den Toten bereits identifiziert. Es war Daniel Simón Azevedo. In den
alten Vorstädten des Nordens stand er in einem gewissen Ruf, denn er hatte sich
vom Kärrner zum Wahlkampf-Schläger heraufgearbeitet, um dann zum Dieb zu degenerieren,
ja sogar zum Spitzel. (Der einzigartige Stil seines Todes
erschien ihnen angemessen: Azevedo war der letzte Repräsentant einer Generation
von Banditen, die noch mit dem Messer
umgehen konnte, nicht aber mit dem Revolver.) - Jorge Luis Borges,
Der Tod und der Kompass. In
(bo3)
|
||
|
||