Geldregen  Fagott kommandierte: »Alles schaut nach oben! Eins!« In seiner Hand war plötzlich eine Pistole. »Zwei!« Die Pistole fuhr hoch. »Drei!« schrie er, ein Blitz zuckte auf, es rumste, und sofort flatterten aus der Kuppel zwischen den Trapezen hindurch weiße Papiere in den Saal. Sie drehten sich, segelten zur Seite, landeten auf dem Rang, im Orchester und auf der Bühne. Gleich darauf erreichte der Geldregen, der immer dichter wurde, die Parkettreihen, und die Zuschauer haschten nach den Scheinen.

Hunderte von Händen reckten sich hoch, die Zuschauer hielten die Scheine gegen die erleuchtete Bühne und sahen die echten Wasserzeichen. Auch der Geruch ließ keinen Zweifel: es war der unvergleichlich reizvolle Geruch frischgedruckten Geldes. Heiterkeit, dann Verblüffung erfaßte das Theater. Überall summte das Wort »Zehnerscheine, Zehnerscheine«, man hörte erstaunte Rufe und fröhliches Gelächter. Einige krochen schon in den Gängen herum, tasteten suchend unter die Sessel. Viele hatten sich auf die Sitze gestellt und haschten nach den launisch gaukelnden Scheinen.

Über die Milizionärsgesichter kroch langsam Argwohn, die Artisten äugten ohne Umstände aus den Kulissen.

Im ersten Rang rief eine Stimme: »Was grapschst du? Das ist meiner, zu mir ist er geflogen!« Eine andere Stimme antwortete: »Hör auf zu stoßen, sonst stoß ich dich aus dem Anzug!« Plötzlich ein dumpfer Fall. Sofort erschien im ersten Rang der Helm eines Milizionärs, jemand wurde abgeführt.

Die Erregung schwoll an, und niemand weiß, was aus alldem geworden wäre, wenn nicht Fagott den Geldregen gestoppt hätte, indem er plötzlich in die Luft pustete. - (meist)

 

Geld Regen

 

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