eige  (Geigerl oder Geign) ist ein »altes volksmäßiges Sinnbild für das Weib« überhaupt, dann besonders für liederliche Dirnen (Grimm, Deutsch. Wörterbuch). In diesem Sinne gebrauchten das Wort schon frühzeitig die Studenten für Prostituierte; sie unterschieden »Haus- und Nachtgeigen«. Und Vollmann nennt in seinem »Burschikosen Wörterbuch« eine Geige: ein »Stoßbogeninstrument«, eine »Tonbüchse«, eine »Stichscheibe«, eine »öffentliche Person«, eine »Hallendame«, ein »Saumensch«.

Hier wird also Geige - der Ausdruck bedeutet auch den weiblichen Geschlechtsteil (vulva) wie der »Fiedelbogen« das männliche Glied, daher »geigen« oder »auf der Geige spielen« gleich ist mit »sich begatten« (Kluge, Deutsch. Studentensprache) - für die ganze weibliche Person gebraucht, was nach R. Kleinpaul (Leben der Sprache, Bd. I) wohl mit der Sitte früherer Zeiten zusammenhängt, »gefallenen Mädchen von Amts wegen eine alte Geige« umzuhängen.

Bei den Gaunern scheint die Metapher »Geigerl« = Hure früher besonders in Wien heimisch gewesen zu sein (Günther, Anthrop., IX)   - (erot)

Musikinstrument
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