ehen
lassen
Aus seinen Geliebten machte Oliveira schließlich Freundinnen, Komplizinnen
bei einer besonderen Betrachtung der Umstände. Die Frauen liebten ihn zunächst
abgöttisch (ja, habgöttisch), bewunderten ihn (eine
hunbegrenzte Hadmiration), dann ließ irgend etwas sie die Leere
ahnen, sie machten kehrt und er erleichterte ihnen die Flucht, öffnete ihnen
die Tür, damit sie weglaufen konnten, um anderswo
zu spielen. In zwei Fällen hätte er beinahe Mitleid
gefühlt und ihnen die Illusion gelassen, daß sie ihn verstünden, aber irgend
etwas sagte ihm, sein Mitleid sei nicht authentisch, eher ein billiges Hilfsmittel
seines Egoismus und seiner Faulheit und seiner Gewohnheiten. »Mitleid tötet«,
sagte sich Oliveira und ließ sie gehen. Er hatte sie bald vergessen. -
(ray)
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