eheimwissen Nach
G. (verborgener, im besonderen künftiger Dinge) kann der Mensch auf verschiedenen
Wegen forschen: durch Verwendung natürlicher, wenn auch vielleicht nicht
allgemein bekannter Mittel (z.B. durch Schluß auf Künftiges aus seinen
schon vorhandenen Ursachen) od. Verbindung mit übermenschl. Mächten, abgesehen
davon, daß Gott ihm außerordentl. Einsichten gewähren kann (z.B. ihn zu
echter Prophetie künftiger Dinge übernatürl. befähigen kann). Künftige
Ereignisse können nicht aus ihren Ursachen erschlossen werden, wenn sie
nicht von notwendig wirkenden Ursachen, sondern von freien Willensentschlüssen
od. von physischen Ursachen, die sie nach dem allgemeinen Lauf der Dinge
nicht hervorbringen, abhängen (futura contingentia; Thomas v. A.). Ob es hinsichtl. ihrer eine echte natürl. Prophetie (Vorgesicht,
zweites Gesicht) od. bloß eine bessere Ursachenerkenntnis scheinbarer Futura
contingentia durch besonders Befähigte gibt, ist strittig. Gegenüber der
raschen Erklärung solcher Voraussicht durch dämonischen Einfluß ist man vorsichtiger geworden. Immerhin ist
es mögl., daß sich der Mensch an dämonische Mächte wendet und mit ihrer
Hilfe ein sittl. unzulässiges Forschen nach G. (lat. divinatio) treiben
will (vgl. Okkultismus). Solches Tun wird im AT als ein Greuel vor dem
Herrn bezeichnet. -
Karl Hörmann, Lexikon der christlichen Moral
Geheimwissen (2) Im Sommer hatte N. Nikofejew in seinen geheimen Laboratorien sog. »Zwerge« geklont. Auf die Verschwiegenheit seines Personals konnte er sich verlassen. Die ersten »menschlichen Computer« waren Zwillinge, ein hübsches weihliches und ein männliches Kind. N. Nikofejew beseitigte operativ die Zeugungsfähigkeit dieser Wesen, weil sein Wissen ihm sagte, daß er keinen Eigenwillen dieses Lebens zulassen durfte, denn noch folgte er Darwins Satz, daß eine zweite Evolution notwendig der ersten, unserer, ein Ende setzen wird.
Die Laboratorien waren in einem Wald untergebracht, in dem früher ein Quartier der deutschen Wehrmacht gelegen hatte. Die damals errichteten Baracken waren nunmehr ausgebaut und unterkellert. Nikofejews »geliebte Kinder«, in römischer Grobheit mit lateinischer Zahl in der Reihenfolge ihrer »Geburt« bezeichnet, befanden sich noch in Reagenzgläsern. Um sie zu aktivieren, wäre es notwendig, sie in einen menschlichen Transmitter einzupflanzen. Die Transmitter (»veränderte Menschen«) hätten nach dem Gesetz beim Einwohnermeldeamt gemeldet werden müssen. Dieses »außerwissenschaftliche Problern« war zur Zeit unlösbar. So blieben die »vielen Seelen« in ihren Retorten.
M. Popolow kommt zu Besuch. Nikofejew hat versucht, seine Ergebnisse vor dem Freund und Genforscher geheimzuhalten. Der Freund hat ihn im belorussischen Wirrwarr dennoch gefunden. Popolow meint:
- Du könntest einige der Gläser über die Pamir-Strecke nach Afghanistan bringen. Auf dem gleichen Weg, auf dem der STOFF in umgekehrter Richtung nach Westen gelangt.
- Und dann?
- Werden die »lebendigen Seelen« in pakistanische Mädchen, die man kaufen kann, eingesetzt.
- Und sie kommen auf der Opiumstraße zurück? Mit Papieren?
- Nach Tadschikistan, gleich weiter über das Alexander-Gebirge nach Beschkek, internationaler Flughafen, von dort nach Marseiile.
- Pässe?
- Werden angefertigt.
- Es sind aber Maschinen.
- Gehorsame Maschinen.
- Darin liegt das Problem.
N. Nikofejew handelte nie gegen sein Wissen. Sein Wissen sagte ihm, daß ein solches Geheimwissen, das Macht verleiht, nicht zu zweit ausgeübt werden kann. Trotzdem wagte er den Pakt mit M. Popolow. Aus dem einzigen Grund, um nicht mit sich allein zu sein.
Jahre später wurden die Leichen von N. Nikofejew und M. Popolow auf einer
Geröllhalde in der Nähe von Marseille gefunden. Streunende Schlachterhunde hatten
die Körper zerfetzt. Die Hunde wurden erschossen. - (klu)
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