Geheimpolizei  im Jahre 1846 erscheinen Théodore oder Neunundfünfzig Jahre aus dem Leben eines Mannes von Kopf und Herz, vom Bataillonschef außer Dienst des Pionierkorps Théodore Choumara sowie Die Geheimpolizei, machiavellistische Untersuchungen, kleine, handgeschriebene fliegende Blätter, die Jean-Baptiste Gautrin, ‹Hauptchef der Gesellschaft Tu was du mußt komme was kann›, bis 1851 weiter veröffentlichte.

Dem ersteren zufolge ist die Geheimpolizei, nach dem Mord am Herzog von Berry ›wieder in die Hände der Jesuiten gelegt‹, verantwortlich für den Tod aller liberalen Redner unter der Restauration und für die ›Selbstmordmanie‹, die unter der antiroyalistischen Jugend wütet. Dem andern zufolge steht die jesuitische Polizei ganz im Gegenteil im Dienste Frankreichs, während die jüdische Polizei Louis-Philippe, ›den gekrönten Robert-Macaire‹, unterstützt. In eine Anstalt eingewiesen, schreibt Gautrin: ›Endlich hat mich Seine Majestät Louis-Philippe am Schlafittchen gepackt. Wir halten uns; allerdings nicht ohne Mühe; er hat sich so hübsch bitten lassen. Jetzt kommt es nur noch darauf an, herauszubekommen, wer von uns beiden den andern schlagen wird. Es wird ein heißer Kampf werden, wenn Gott mich nicht verläßt, was ich hoffe.‹

Nach 48 und dem Sturz Louis-Philippes, ausgelöst durch die von der ›Verschwörung der anständigen Leute‹ unterstützte jesuitische Polizei, verschwand die jüdische Polizei nicht, sondern verwandelte sich in eine ›ex-geheime‹ Gesellschaft der Menschenrechte, die die ›rote Republik‹ will, damit man ›den Orleans nachtrauert‹. Choumara, der sich mal mit Abel, mal mit Hiob, mal mit Sokrates, mal mit Jesus, mal mit Samson, mal mit Jean-Jacques, mal mit Pascal, mal mit Odysseus verglich, beschuldigte die (seiner Meinung nach jesuitische) Geheimpolizei viel komplizierterer und subtilerer Missetaten. Sie will ihn für einen ›Visionär› gelten lassen, und ›die gesamte Pariser Polizei aufzubieten, um dieses Ergebnis zu erreichen, war nicht zuviel.‹ Polypen, die ihm Lichtbündel in die Augen werfen, um ihn an Blendungen glauben zu lassen; andere, die seine Kleider tragen, geben sich auf der Straße Extravaganzen hin, und Helfershelfer sagen dann: das ist ein verrückt gewordener Pionieroffizier; andere überprüfen die Richtung, aus der der Wind kommt, stellen sich vor ihn und beginnen ihre Flechten und ihre Pusteln zu kratzen, so daß sie >deren Staub auf seine Kleider und sein Gesicht leiten‹; andere werfen, wenn er in eine öffentliche Badeanstalt kommt, ›mit kleinen Grindschuppen versehene Haare‹ auf ihn; andere nehmen alle Wohnungen um die seine herum in Beschlag, ›wobei sie mit Hilfe von Klapptüren, sich drehenden Kaminen oder beweglicher Scheiben Verbindungen aufnehmen, Wände mit Hilfe von Gegengewichten hochziehen oder sie auf Zapfen drehen beziehungsweise nach hinten schieben lassen, Teile des Fußbodens mit Hilfe von Hebewinden und Stellschrauben heben und senken, Fußböden mit Hilfe von Mechanismen ähnlich derer von Brücken oder Brückenwaagen vollständig beweglich machen, Türfüllungen mit Hilfe eines einfachen Drucks auf nur ihnen bekannte und von Leisten verborgenen Federn öffnen›; andere dringen in sein Zimmer ein, während er eingeschlafen ist, und ›krank‹ wird er wach, ›in der Lage einer Jungfrau, die schwanger wäre, ohne daß sie, nach ihrer Kenntnis, mit einem Mann Verkehr gehabt hätte. Et nunc intelligite‹; andere nutzen während seiner Spaziergänge seine Abwesenheit aus, um ihm seine Möbel und seine Bücher zu vertauschen oder zu beschädigen; andere schließlich werfen einen ›ganz leichten Staub auf ihn, der die Eigenschaft zu haben scheint, die Fliegen anzuziehen, so daß vor ihm Fliegen und hinter ihm Spitzel sind, die die Passanten lächelnd auf ihn hinweisen‹.   - Nach (lim)

 

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Staat, tieferVerschwörung
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