egenbeispiel   Wir dürfen nicht zwei Schwestern heiraten. Die Wilden der Hudsonbai kennen keine andere Verbindung und auch Jakob heiratete Rahel und Lea.

Wir dürfen nicht mit unseren eigenen Kindern geschlechtlich verkehren, obwohl dies die größte aller Wonnen ist. In Persien, wie überhaupt im größten Teile Asiens, kennt man nichts anderes. Lot schlief bei seinen beiden Töchtern und schwängerte beide.

Wir betrachten es als Schandtat, wenn unsere Ehehälfte sich schänden läßt. In der Tartarei, in Lappland und in Amerika ist es eine Höflichkeit, die man dem Fremden erweist und wird als Ehre betrachtet. Die Illyrier führen ihre Frauen in Versammlungen und zwingen sie, sich dort dem erstbesten hinzugeben.

Wir glauben das Schamgefühl zu verletzen, wenn wir uns nackt den Blicken eines anderen preisgeben. Fast alle südlichen Völker laufen so herum, ohne daran etwas zu finden. Die Feste des Priapus und des Bacchus wurden in diesem Gewand gefeiert, Lykurg befahl den jungen Mädchen durch ein Gesetz, sich nackt auf öffentlichen Theatern zu zeigen. Die Toskaner und die Römer ließen sich bei Tisch von nackten Frauen bedienen. Es gibt eine Gegend in Indien, wo die anständigen Frauen unbekleidet gehen, nur die Kurtisanen sind bekleidet, damit der Reiz vergrößert werde. Ist das nicht das gerade Gegenteil von unseren Begriffen über die Scham?

Unsere Heerführer verbieten die Plünderung nach dem Fall einer Festung, die Griechen belohnten damit ihre Soldaten.

Die Völkerschaften am Kaukasus leben wie die wilden Tiere, sie vermischen sich unterschiedlos. Die Skythen und die Tartaren verwiesen die Männer, die durch ihre Exzesse impotent geworden waren, des Landes. Horaz erzählt uns von den Bretonen, den heutigen Engländern, daß sie keinerlei natürliche Scham besaßen, sie lebten vollkommen durcheinander, Brüder, Väter, Mütter und Kinder befriedigten sich gegenseitig, und hatte dgt Verkehr Folgen, so gehörte die Frucht demjenigen, der die Mutter als Jungfrau bestiegen hatte. Auch nährten sich diese Völkerschaften von Menschenfleisch.

Die Otahitier befriedigen ihre Begierden öffentlich, sie würden erröten, wenn sie sich dabei verstecken müßten. Die Europäer zeigten ihnen ihre lächerlichen religiösen Gebräuche, die sie Messe nennen, und baten sie, ihnen doch die ihren zu zeigen. Die bestanden nun darin, daß ein fünfundzwanzigjähriger Mann ein kleines zehnjähriges Mädchen entführte. Welch ein Unterschied!

Auch die Wollust war geheiligt. Man errichtete dem Priapus Tempel und Venus, die vorerst die Göttin der Fruchtbarkeit war, wurde später als Göttin der verderbtesten Ausschweifungen verehrt. Ja, selbst ihr Popo war geheiligt. Dieser vergessene Kultus und der Paganismus lebt in Indien wieder auf und der Lingam, eine Art männliches Glied, das die Töchter Asiens am Hals tragen, ist nichts anderes, wie ein im Tempel des Priapus gebrauchtes Werkzeug.

Ein Fremder, der nach Pegu kommt, mietet für die Zeit, die er im Lande verbringt, ein Mädchen. Sie tut alles, was er will, und nachher kehrt sie zu ihrer Familie zurück und findet leicht einen Gatten.

Ja, selbst Unzüchtigkeit kann zur Mode werden. So trug man in Frankreich die in Wachs getriebenen Geschlechtsteile des Mannes lange Zeit an der Weste oder an der Hose.

Was die Schändung seiner eigenen Schwestern oder seiner eigenen Töchter betrifft, die bei fast allen nordischen Völkern in Gebrauch ist, so kann sie mir wenig Staunen einflößen. Es gibt bei diesen Arten des Geschlechtsverkehrs ein Vergnügen, das den gewöhnlichen Genuß erhöht. Es besteht darin, daß man sich selbst erniedrigt, und je größer die Schande für sich ist, desto mehr genießt man. Man möchte am liebsten diese Wesen im Kot untertauchen, mit einem Wort, das machen, was ich tue: Seine Frau und seine Tochter ins Bordell führen, sie an den Straßenecken vergewaltigen lassen und sie selbst dabei festhalten.    - (just)

 

Beispiel

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme