Gefühlssprache  Wohl wußte der junge Mann: Er konnte diese Gefühle nicht veräußern. Aber er ertrug einfach den Jargon des »ach« und »och« nicht, diese Massenproduktion von Stimmstößen. Konversation gab es ja nicht mit den Gefühlen; sie stammelten bloß, wiederholten immer das gleiche, waren alle eingeschrieben bei der »Metapher-Ausleih-AG«, einer anonymen Gesellschaft mit beschränkter Haftung; sie rochen nach Fusel, denn sie waren trunken, taumelten und stolperten, lagen sich im Arm, flossen ineinander über wie Aquarellfarben, fortwährende Promiskuität. Immer die Vokalsprache des »oh«, »ah«, »eh«; die ganze Syntax beruhte nur darauf, etwas höher oder tiefer zu stammeln, ein Hauch, es sprach. Und da hätte man sich unterhalten sollen!    - Hugo Loetscher, Der Buckel. Zürich 2004
 
 

Gemütsleben Dialekt

 

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