efügigkeit
Eine Katze folgte Delia, alle Tiere waren ihr stets gefügig, man wußte nicht,
ob es Liebe war, oder ob sie eine geheime Macht über sie besaß, sie umstrichen
sie, ohne daß Delia sie beachtete. Mario hatte einmal bemerkt, daß ein Hund
vor ihr zurückwich, als Delia ihn streicheln wollte. Sie hatte ihn zu sich gerufen
(eines Nachmittags auf der Plaza Once) und der Hund war brav, wohl auch freudig,
bis an ihre Hand gekommen. Ihre Mutter erzählte, daß Delia als kleines Mädchen
mit Spinnen gespielt hatte. Alle wunderten sich darüber,
selbst Mario, der kaum Angst vor ihnen hatte. Und die Schmetterlinge setzten
sich ihr aufs Haar - Mario hatte eines Nachmittags in San Isidro gleich zwei
gesehen -, doch mit einer leichten Bewegung des Kopfes verscheuchte Delia sie.
Hector hatte ihr ein weißes Kaninchen geschenkt, das aber bald starb, noch vor
ihm selbst. Doch Hector hatte sich an einem frühen Sonntagmorgen in Puerto Nuevo
ins Hafenbecken gestürzt. Damals hatte Mario den ersten Klatsch gehört. Der
Tod von Rolo Medicis hatte niemanden interessiert, denn an Herzschlag stirbt
schließlich die halbe Welt. Als Hector Selbstmord beging, sahen die Nachbarn
merkwürdige Übereinstimmungen, Mario erinnerte sich an'das unterwürfige Gesicht
von Mutter Celeste, als sie Tante Bebe davon erzählte, und an die mürrische
Ungläubigkeit in der Miene seines Vaters. Und zu alledem noch der Schädelbruch,
denn Rolo war der Länge nach hingeschlagen, als er aus dem Hausflur der Mafiaras
kam, und wenn er auch schon tot war, der harte Aufschlag des Kopfes auf die
Stufe war ein weiteres häßliches Detail. - (
best
)
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