Man dachte sie sich alle beisammen, so wie die Menschen beisammen sind, und
neigte dazu, sehr viele von ihnen anzunehmen. Die alten Bechuana wie
die anderen Eingeborenen Südafrikas glaubten, daß aller Raum von den Geistern
ihrer Ahnen voll sei. Erde, Luft und Himmel waren von Geistern erfüllt, in deren
Willkür es lag, einen bösen Einfluß auf die Lebenden
auszuüben — Die Boloki am Kongo glauben, daß sie von Geistern umgeben
sind, die ihnen bei jeder Gelegenheit etwas anzutun, die ihnen zu jeder Tages-
und Nachtstunde zu schaden suchen. Flüsse und Bäche sind erfüllt von den Geistern
ihrer Ahnen. Auch Wald und Busch stecken voll von Geistern. Den Reisenden zu
Land oder Wasser, die sich von der Nacht ereilen lassen, können sie gefährlich
werden. Niemand ist mutig genug, bei Nacht durch den Wald zu gehen, der ein
Dorf vom anderen trennt, auch die Aussicht auf eine große Belohnung kann keinen
dazu verlocken. Die Antwort auf solche Angebote lautet immer: »Es sind zuviel
Geister im Wald.«. - (
cane
)
Gedränge (2)
- Jean Giraud (Moebius)
Gedränge (3) Wie Basaltsäulen stehen die Toten
aufrecht aneinander gepreßt in den Kammern. Es wäre auch kein Platz hinzufallen
oder auch nur sich vornüber zu neigen. Selbst im Tode noch kennt man die Familien.
Sie drücken sich, im Tode verkrampft, noch die Hände, so daß man Mühe hat, sie
aus-einanderzureißen, um die Kammern für die nächste Gruppe freizumachen. Man
wirft die Leichen - naß von Schweiß und Urin, kotbeschmutzt, Menstruationsblut
an den Beinen - heraus. Kinderleichen fliegen durch die Luft. Man hat keine
Zeit. Die Reitpeitschen sausen auf die Arbeitskommandos. Zwei Dutzend Zahnärzte
öffnen mit Haken den Mund und sehen nach Gold. Andere Zahnärzte brechen mit
Zangen und Hämmern die Goldzähne und Kronen aus den Kiefern. Einige Arbeiter
kontrollieren Genitalien und After nach Gold, Brillanten und Wertsachen. Zwischen
allen springt Hauptmann Wirth herum... - Kurt
Gerstein
, nach (
kis
)
Gedränge (4) Die zweite Frage der Weißen an den Indianer lautete: »Wo ist die Erde am dichtesten bevölkert, oben oder unten? Von den Lebenden oder den Toten, die doch unter der Erde alles ausfüllen?«
»Sie ist unten weniger dicht bevölkert, weil die Toten ihre Geister, also
ihre zweite Hälfte, in irgendeiner Form nach oben schicken, wo die Lebenden
sind, die Erde also doppelt bevölkert ist, da die Geister weiterleben, die Erde
sie nicht verliert; die meisten Menschen sind, ohne es zu wissen, doppelte Persönlichkeiten,
da sie gleichzeitig hier oder dort sein können, räumlich voneinander entfernt,
doch voneinander abhängig, das Geschick teilend, sei es als Vogel, Hund, irgendein
Tier, oder auch als ein zweiter Mensch.« - (
arauk
)
Gedränge (5)
Gedränge (6)
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