Gebräu    Sie ging daran, ein paar rasche Positionswechsel unter den Töpfen und Topfdeckeln auf ihrem großen Herd vorzunehmen, während ihr Gast den Schnaps austrank. Diese weiträumige Fläche aus rostigem Eisen mit ihren vielen Öffnungsringen war Pennys Kolosseum, in dem der Kampf mit der groben Materie ausgetragen wurde. Es handelte sich um einen älteren Herd als der von Emma Sly drüben An den Ulmen benutzte, und er wurde auch viel gröber behandelt. An den Ulmen wurde der Herd laufend mit Ofenschwärze geputzt. Jener besaß wie Louies Herd im Abtcibau polierte Knöpfe und glänzende Verzierungen, wohingegen der Pfarrherd die Feuerstelle einer Schar Zigeuner hätte sein können. Es war immer alles Mögliche darauf verstreut und verschüttet. Penny kümmerte es nicht. Penny war so hinterwäldlerisch in ihrer Art, als würde sie den Wilden Mann aus der Faery Queen verkörpern, der frisch aus einem vorzeitlichen Arkadien gekommen ist.

Weiter hinten auf ihrem Herd ruhte ein großer, vor sich hin siedender Kessel, den sie für die Zubereitung einer speziellen Brühe benützte. Dieser Kessel wurde im wörtlichen Sinne nie leer. Er glich dem Kessel des »Haupts der Unterwelt« aus den Gedichten von Taliesin. Penny hatte einen eigenen Namen für ihr immerwährendes Gebräu. Sie nannte es »Gorlas«. Ob ihr dieser außergewöhnliche Name durch eine uralte Glastonbury-Tradition überliefert worden und wirklich eine Entstellung des Wortes »Gorlasser« war, welches wohl eine tiefblaue, leuchtende Farbe bezeichnet hatte und in den alten kymrischcn Sagen zur Beschreibung eines mysteriösen »sterbenden Gottes« oder »Rex Semi-mortuus« verwendet wurde, ist eine Frage, mit der Penny, weniger geschickt im Kennenlernen gebildeter Menschen als Abel Twig, nie Gelegenheit gehabt hatte, sich an den Kustos des Museums zu wenden.    - (cowp)

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