as Im Magma sind Gase
gelöst, die mit fortschreitender Erstarrung mehr und mehr frei werden. Mit der
Zunahme von frei werdenden Gasen wächst automatisch der Gasdruck in dem oben
und unten durch Lava abgeriegelten Hohlraum. Am 8. Mai sprengte der Überdruck
die schwächste Stelle, eine Steinwand am unteren Rand des Lavapfropfens.
Die Explosion riß einen Gang auf, dessen Richtung offenbar durch die Unterseite
des Pfropfens vorgezeichnet war, unglücklicherweise gerade auf die Dörfer...
Die durch die Explosion verursachte ungeheure Energie wandelte sich vollständig
in Bewegung um und jagte den Gasballen den Hang hinab. Sämtliche Hindernisse
wurden mitgerissen, dicke Bäume geknickt oder entwurzelt und dem Gasgemenge
beigemischt; in 10 krn Entfernung wurden gestürzte Bäume von hölzernen Planken
durchspießt, einen eisernen Tank hatten Steine wie Geschosse durchschlagen.
Von sämtlichen Häusern waren alle querstehenden Mauern bis auf den Grund zerstört.
Eine 3,5 m hohe und mehrere tausend Kilogramm schwere, gußeiserne Marienstatue
wurde 15 m weit geworfen. - (
acht
)
Gas
(2) Der Tod durch
Gas war etwas Grauenhaftes. Vielleicht war es nur der Tod an und für sich,
der grauenhaft war; aber es schien weniger schlimm, durch einen Revolver,
ein Messer oder durch Erhängen
umzukommen. Wahrscheinlich kamen einem diese Todesarten
natürlicher vor, weil die Menschen lange Zeit so gestorben waren. Aber
dieses Gas, ohne Geruch, ohne Farbe, beschlich seine Opfer wie ein Vodoozauber,
und sie starben nach Atem ringend und erröteten
im Tod. - Jonathan Latimer,
Rote Gardenien. Zürich 1991 (zuerst 1939)
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