artenschlauch   Vincent  erzählte dem jüngeren Mr. Bertoia, daß sie gekommen seien, um die Asche von Iris Ruiz abzuholen. Der junge Mr. Bertoia verschwand kurz und kehrte mit einer Urne aus rostfreiem Metall im Arm zurück. Sie hatte die Größe einer Zwei-Liter-Flasche. Vincent starrte sie nachdenklich an. »Sie sollten sich überlegen, ob Sie nicht auch Taino-Keramik zur Aufbewahrung der Asche anbieten wollen.«

»Genau betrachtet, ist es keine Asche, was ich Ihnen hier übergebe«, sagte der jüngere Mr. Bertoia. »Es sind ungefähr vier Kilo Knochenstückchen. Wenn ein Leichnam verbrannt wird, bleibt keine Asche im Sinne des Wortes zurück, sondern eben Knochen.«

»Trotzdem vielen Dank«, sagte Vincent, nahm die Urne in die eine, Lindas Arm in die andere Hand und ging. An der Eingangstür versuchte Linda, sich loszureißen, aber er hielt sie fest, führte sie hinaus und zum Auto.

»Muß man sich von einem solchen Kerl so behandeln lassen?«

»Du hast dich auch noch bedankt bei ihm.« Ihre Stimme klang erstaunt.

»Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen?«

»Ihm die Meinung sagen. Ihm irgend etwas an den Kopf werfen.«

»Mir ist in dem Moment nichts Passendes eingefallen.«

Während er losfuhr und in die Pacific Avenue einbog, war sie in Schweigen gesunken. Ihm fiel immer noch nichts ein. Schließlich sagte Linda: »Wie war's mit >Warum schieben Sie sich nicht einmal einen Gartenschlauch in den Hintern, Mr. Bertoia, und lassen endlich mal den ganzen Leichenbalsam ab. Vielleicht können Sie sich dann wieder wie ein normaler Mensch benehmen, mit normalen Gefühlen.<"

»Soll ich zurückfahren?«

»Du findest es nicht gut, oder?«

»Man müßte noch ein bißchen daran feilen.«

»Aber die Grundidee ist nicht schlecht, das mußt du zugeben. Vielleicht könnte man den Leichenbalsam gleich zu Anfang bringen und enden mit >Warum schieben Sie sich also nicht einmal einen Gartenschlauch in den Hintern<, als Pointe. Verstehst du?«   - Elmore Leonard, Glitz. München 1988