algen,
schottischer Gilder Roy tat ein Gelübde, seine liebgewesenen
Kumpanen zu rächen. Als ihm nun nicht lange danach der Richter, so das
Urteil über sie gesprochen, auf der Straße begegnete, da er nach Aberdeen reisete,
attackierte er seine Kutsche, zog erstlich den Kutscher und zwei Lakaien fadennackend
aus, band ihnen Hände und Füße und warf sie in einen tiefen Teich hinein, worinnen
sie alsbald ersaufen mußten; alsdann plünderte er den Richter und nahm alles,
was nur etwas wert war, hinweg, schnitt seine Kutsche in Stücke und schoß die
4 Pferde, so vorgespannet waren, tot. Weil er aber mit dieser Grausamkeit noch
nicht zufrieden war, trieb er den Richter in einen Wald hinein und band ihn
fest an einen Baum an. Des Nachts ging er wieder mit einigen von seinen Kindern
der Finsternis hin, da ihn einer hinter sich aufs Pferd nehmen mußte, und also
brachten sie ihn zu dem Galgen, woran seine 3 Kameraden noch hingen; welcher
Galgen, nach schottländischer Manier, gleich einem Drehkreuz gemacht war (nur
daß sich die Speichen, an deren jedwedes Ende ein starker eiserner Haken angenagelt
ist, woran der Strick gebunden wird, nicht bewegen können). Nun (sagte der ruchlose
Gilder Roy zu dem Richter) bei meiner Seligkeit, Kerl! Gleichwie dieser schändliche
Bau, so den Leuten die Hälse zu brechen aufgeführet ist, nicht recht ebenmäßig
aussiehet, wenn der vierte Platz nicht auch eingenommen wird; also kann ich
nicht umhin, dich an den leeren Balken zu hängen. Demnach hielt er auch sein
Wort; und aus Sorge, die Regierung möchte nicht wissen, wer der Henker gewesen,
sandte er einen Brief an den Premierminister des Staats und berichtete ihm die
ganze Exekution. -
(
spitz
)
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