utterverwerter,
guter
Ich stand in großem Seelenschmerz da, weil ich sah, daß ich mich in einem Hause
befand, wo man dem Magen zutrank, er aber keinen Bescheid tat. Nun verspürte
ich Lust, mich zu entleeren, obgleich ich nichts gegessen hatte, das heißt,
ich wollte meine Notdurft verrichten und fragte einen alten Bedienten nach dem
Örtchen. Der sagte zu mir: »Da es in diesem Hause nicht nötig ist, gibt es auch
keins! Für das eine Mal, das Ihr Eure Notdurft verrichten werdet, solange Ihr
hier bleibt, könnt Ihr es tun, wo Ihr wollt; ich bin nun seit zwei Monaten hier
und habe sie nur an dem Tage verrichtet, an dem ich hierhergekommen bin, so
wie Ihr jetzt, und zwar von dem, was ich am Abend zuvor zu Hause gegessen hatte.«
Wie soll ich meine Traurigkeit und meinen Schmerz beschreiben? Sie waren so
groß, daß ich es im Hinblick auf das wenige, was in meine Därme kommen sollte,
nicht wagte, auch nur etwas wieder herauszulassen, obwohl es nötig gewesen wäre.
- Francisco de Quevedo, Das Leben des Buscón. In: Spanische Schelmenromane, Hd. Horst Baader.
München 1965
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