ühler Woher
wissen die so gut wie blinden Ameisen, wenn sie in ihrem Nest eine Schwester
ihrer eigenen Rasse, aber aus einer anderen Familie treffen, daß sie es mit
einer Fremden zu tun haben ? Es ist dies eines der schwierigsten und am wenigsten
erforschten Probleme des Ameisennestes. Adele Field, eine ausdauernde
und scharfsinnige Ameisenforscherin, hat Jahre darauf verwandt, ohne es wirklich
befriedigend zu losen. Nach ihren Untersuchungen sitzt der Geruchssinn,
der bei der Ameise vorherrschend ist, hauptsächlich in den sieben letzten Gliedteilen
der Geißel, will sagen, im äußersten Ende der Fühler. Jedes dieser Glieder stellt
ein nur für einen ganz bestimmten Geruch empfängliches Organ dar; so wird beispielsweise
die Witterung des Baus vom letzten Teil aufgenommen, während der vorletzte das
Alter der Arbeiterinnen in den aus verschiedenen Familien derselben Gattung
gebildeten Kolonien unterscheidet und der vorvorletzte die Witterung erfaßt,
mit der die Ameise den von ihr zurückgelegten Weg durchtränkt. Raubt man also
dem Tier den letzten Gliedteil, so verläuft es sich in ein beliebiges Ameisennest
und läßt sich dort hinmetzeln. Schneidet man ihm den vor vorletzten ab, so findet
es seine eigene Spur nicht mehr. Wieder in einem anderen Teilchen ist das Witterungsvermögen
für die Königin-Mutter lokalisiert. Arbeiterinnen, denen man es nimmt, bekümmern
sich nicht mehr um die Eierlegerin und die Nachkommenschaft. Ein weiteres Gliedteilchen
ist für den arteigentümlichen Geruch da; entfernt man es, so kann man die verschiedensten
Rassen untereinander mischen, dann sie hören auf, sich gegenseitig zu bekämpfen.
-
(maet)
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