ressen  Wir fressen die Pflanze, und sie gedeihen in unserm Moder. Was uns das Fressen ist, das ist den Pflanzen die Befruchtung. Empfangen ist das weibliche Genießen - Verzehren das Männliche.

(Ein Säufer ist einer liederlichen Frau zu vergleichen.) Das Befruchten ist die Folge des Essens - es ist die umgek[ehrte] Operation - dem Befruchten steht das Gebären, wie dem Essen, das Empfangen entgegen. /Der Mann ist gewissermaaßen auch Weib, so wie das Weib Mann - entsteht etwa hieraus die verschiedne Schamhaftigkeit?/   - (bro)

Fressen (2) Das Mondkalb frißt gern trockenes Stroh, und das macht es stets lebensfroh. Der Mondesel frißt gern das Gras, so hat er seinen Lebensspaß, der Mensch die Äpfel voller Saft, was Lebenssaft und Freude schafft. Denn diese frischen Äpfelsäfte vermehren seine Lebenskräfte. Der eine ißt das Fleisch, der Narr die Knochen, nichts ist da rauszukochen, als eine magere Lebensbrühe, wirklich schade um die Mühe. So kochen viele heut noch Knochen, die vor hundert Jahren wandelnd unter Menschen waren. - Friedrich Schröder Sonnenstern, Moralische Fresserei, aus: F.S.-S., Trostlied für Aus- und Angebombte. Hg. Gerhard Jaschke. Wien 1981
 
Essen Handeln, tierisches Kreislauf
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Freßrausch  Vielfrass
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