Frau, unvernünftige  Sie kam um die Ecke gekrochen  und stieß mit ihrer feingemeißelten Nase gerade in die Mündung des Revolvers,  den ich für sie parat hielt.

Sie kreischte kurz auf.

Frauen sind nicht immer vernünftig; sie sind nicht imstande, sich um Bagatellen wie entgegengehaltene Revolver nicht zu kümmern. Ich packte also ihre Revolverhand. Zu meinem Glück. Als meine Hand sich um die Waffe schloß, drückte sie auf den Abzug und klemmte dabei ein Stück meines Zeigefingers zwischen Hahn und Lauf ein. Ich wand ihr die Waffe aus der Hand und erlöste meinen Finger.

Doch sie war noch nicht am Ende. Während ich dastand und keine zehn Zentimeter von ihrem Körper einen Revolver auf sie gerichtet hielt, drehte sie sich um und sauste auf eine Baumgruppe zu, die sich nordwärts als pechschwarzer Fleck abzeichnete.

Als ich mich von meinem Staunen über dieses dilettantische Unternehmen erholt hatte, steckte ich ihren Revolver und den meinen in die Tasche und setzte ihr nach, daß jeder Schritt mir die Fußsohlen aufriß.

Sie wollte gerade über einen Drahtzaun klettern, als ich sie erwischte.

»Hören Sie doch mal auf mit der Kinderei!« sagte ich ärgerlich, als ich ihr die Finger meiner linken Hand ums Gelenk legte und sie zu dem Sportwagen zurückzuführen begann. »Hier ist es ernst. Seien Sie nicht so albern!«

»Sie tun mir am Arm weh!«   - Dashiell Hammett, Hokuspokus. Frankfurt am Main und Berlin 1965

 

Frau Vernunft Mangel

 

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