Frau, souveräne  »Bei Leuten in Ihrer Position, Mrs. Murdock, bestehe ich nicht unbedingt auf einer Anzahlung.«

»Mr. Marlowe«, sagte sie, »ich bin eine Frau, die weiß, was sie will. Aber lassen Sie sich von mir nicht ins Bockshorn jagen. Denn wenn Sie sich schon von mir ins Bockshorn jagen lassen, werden Sie mir nicht viel nützen.«

Ich nickte und ließ erst einmal etwas Gras über die Sache wachsen.

Sie lachte plötzlich, und dann rülpste sie. Es war ein kleiner, leichter Rülpser, nichts Aufdringliches, und völlig selbstverständlich dargeboten. »Mein Asthma«, sagte sie heiter. »Ich trinke diesen Wein als Medizin. Darum biete ich Ihnen keinen an.«

Ich schlug meine Beine übereinander. Ich hoffte, es schadete ihrem Asthma nicht.

»Geld«, sagte sie, »ist nicht wirklich wichtig. Eine Frau in meiner Position wird immer betrogen, und sie richtet sich mit der Zeit darauf ein. Ich hoffe, Sie werden Ihr Geld wert sein.«  - Raymond Chandler, Das hohe Fenster. Zürich 1973

 

Frau Souveränität

 

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