Frau, nächste  Ich kehrte  nach Paris zurück. Ich wartete auf den Mittwoch, um Germaines Stimme zu hören.

Der Mittwoch verging, doch niemand unterbrach die Stille jenseits der Wand. Bienal hatte seinen Tag gewechselt. Die Frauenstimme erklang am Donnerstag, wie immer um fünf. Bienal ließ seinem Gast Zeit, Hut und Handschuhe  abzulegen. Germaine hatte nicht nur den Tag gewechselt, sondern auch die Stimme. Das war nicht mehr das vergehende, flehentliche »Oh, Jean . . .«, dem Schweigen folgte, das unheimliche Schweigen fremden Glücks. . Statt dessen hörte ich ordinäre, heisere Brunst und kehlige Schreie. Die neue Germaine knirschte mit den Zähnen, ließ sich krachend auf den Diwan fallen und stellte in den Pausen mit sattem, langgezogenem Baß Betrachtungen an. Sie erzählte nichts von Monsieur Henriche und machte sich, nachdem sie bis sieben Uhr geröhrt, zum Gehen fertig. Neugierig öffnete ich einen Spalt breit die Tür und erblickte eine Mulattin; sie kam den Korridor entlang, mit hochstehender, storrer Mähne und großen, vorgereckten Hängebrüsten. In ausgetretenen flachen Schuhen schlurfte sie an mir vorbei.

Ich klopfte bei Bienal. Er lag auf dem Bett, ohne Jacke, zerknittert, graugesichtig, verwaschene Socken an den Füßen. »Mon vieux, haben Sie Germaine den Laufpaß gegeben ?« »Cette femme est folle«, antwortete er und schüttelte sich. »  - (babel)

Frauenwechsel Nacheinander

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