rau,
fortschrittliche Die Nutte kam heraus und glitt wie ein von
den fünf Minuten auf dem stillen Örtchen ermatteter
Schatten zur oberen Etage. Carlo trat wie ein Verrückter da ein, wo sie herausgekommen
war: von den drei Scheißbuden standen zwei offen, eine war zugesperrt. Carlo
klopfte an und sagte mit leiser verstellter Stimme: »Mach auf, bevor Leute kommen.«
Die Mutter öffnete von innen. Wahrhaftig im letzten
Augenblick, denn zwei, vielleicht auch drei Frauen traten ein, über Dinge schwatzend,
über die sie schon oben angefangen hatten zu sprechen. Die Mutter hatte ein
straffes, fast faltenloses Gesicht. Es war die Aufregung, die Übermüdung (drei
Feste an einem Tag). Der Gestank weiblichen Urins da drinnen war wirklich scharf.
»Was willst du«, sagte Emma. Sie war eine fortschrittliche Frau, sie kannte
Freud aus den populärwissenschaftlichen Büchern
italienischer Psychoanalytiker: aber was sich hier abspielte, überstieg jedes
Maß. Sicher dachte sie, ihr Sohn sei verrückt, wenn er diese Dinge tat, die
ihm offensichtlich völlig natürlich vorkamen. »Klappe, du Nutte«, antwortete
er. Und er zog sie fest an seine Brust: die schweren, schlaffen Brüste riefen
bei ihm fast Tränen der Rührung hervor: »Meine Nutte«, fügte er mit einer Zärtlichkeit
hinzu, die einen dazu bringt, irgendwie abstoßend sadistisch zu werden, »du
meine süße, herrliche Nutte.« Mit der Hand fuhr er zu den Gesäßbacken hinunter,
die so hoch waren wie zwei Mauern oder zwei Kuppeln, die faltige Seide verhinderte
nicht, daß man darunter die Polsterung des Schlüpfers spürte, ja sogar Nähte
und Stickerei. Mit Gewalt drehte Carlo seine Mutter zur Schüssel dieser Scheißbude
um, drückte ihr mit einer Hand den Kopf nach unten und führte, wobei er sie
schweigen hieß, langsam die Operation durch, die er in diesem Augenblick für
unaufschiebbar hielt: er hob ihren Rock hoch, zog ihren Schlüpfer runter und
machte ihren Hintern frei. Unten, im keimfreien
Halbdunkel des Badezimmers der Oddones, ich meine unterhalb des Hinterns, zwischen
den Schenkeln, sprang ein Büschel Haare hervor. Carlo nahm alles, von hinten,
in seine Hand.
- Pier Paolo Pasolini, Petrolio. Berlin 1994
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