Franziskaner   Felix Hemmerlin (Malleolus) schreibt in seinem gegen die Schweizer Eidgenossenschaft gerichteten Dialog »Über den Adel und die Bauernschaft« (15.Jahrhundert): »daß der schwarze Berthold (Bertholdus niger), ein allgemein bekannter, feiner Alchimist, das Quecksilber fixieren, hammerfest machen wollte, damit man es behandeln könne wie reines Silber. Er suchte >den Geist, den Basilisken< des Quecksilbers zu töten, indem er es ans Feuer stellte. Aber es gelang ihm nicht. Er versuchte eine andre Prozedur, nämlich, 'den Geist' samt dem Quecksilber selbst zu vernichten. Er wußte, daß Gegensätze einander nicht dulden und tat deshalb, um das Quecksilber ihrem Kampfe auszuliefern, den von Natur feurigen Schwefel und den kalten Salpeter mit dem Quecksilber m ein Gefäß aus Erz zusammen, verschloß dieses und setzte es dem Feuer aus. Der Schwefel entzündete sich, konnte neben dem kalten Salpeter nicht mehr existieren und zerriß unter furchtbarem Knall die Büchse. Durch dieses Ereignis aufmerksam gemacht, experimentierte er weiter, band starke Metallgefäße mit Eisen und wiederholte die Prozedur. Sie zerrissen und schlugen die Wände des Laboratoriums in Stücke«. Und nun sagt Hemmerlin weiter: »Da Berthold das sah, machte er durch seinen Erfindungsgeist zum Staunen aller die durch einen Zufall erfundenen Geschütze zu dem, was wir jetzt uneigentlich Büchsen nennen, und da er seine Erfindung von Tag zu Tag verbesserte, so kam es, daß sie alle früheren Kriegsinstrumente übertraf.«  - Nach: Hugo Ball, Der Künstler und die Zeitktankheit. Ausgewählte Schriften. Frankfurt am Main 1988
 

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