Flüßchen

Iranisches Lied

Da am Flüßchen, dem Iran,
an seinen grünen Strömen
an seinen tiefen Pfählen
lieblich am Wasser
gehen zwei Sonderlinge
und schießen Zander.
Sie zielen dem Fisch auf die Stirn.
Halt, Herzchen, halt!

Sie gehen und sprechen so vor sich hin.
Ich glaube, das Gedächtnis wird nicht lügen.
Sie kochen und kochen die Fischsuppe.
»Ach, es ist kein Leben, sondern Gerümpel!«
Im Himmel ist ein Flugzeug,
der verwegene Gefährte der Wolken.
Wo ist denn das Tischlein-deck-dich,
des Flugzeugs Frau?

Sollte sie sich zufällig verspätet haben,
oder sollte auch sie ins Gefängnis geworfen worden sein?
Ich glaube im voraus an die Märchen.
Alle Märchen werden einmal Wirklichkeit,
aber wenn es einmal sein wird,
wird mein Fleisch zu Staub werden.
Und die Menge trägt die Fahnen
in Massen frohlockend vorüber -

Werde dann ich, in die Erde gestampft,
werde ich dann erwachen, und mit dem
staubigen Schädel trauern,
oder werde ich all meine
Rechte der Zukunft
in den Ofen werfen?
Hei, werde schwarz - Gras der Wiesen,
versteinere auf ewig, Flüßchen I

- Velemir Chlebnikov, nach (mus)

Fluß

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