lohzirkus
Bey der Mademoiselle Cusson zu Paris in der Jacobs-Strasse
habe ich einen Floh gesehen von mittelmäßiger Grösse, der war an ein klein silbern
Stück geleget, und zoge dasselbe fort. Das Stücke war eines halben Nagels lang,
wie eine NehNadel dicke, und wuge dennoch achtzig mahl mehr als der Floh. Es
lag eine 2 kleinen Rädern, und war just so gestalltet als wie ein grosses Stücke,
das man im Kriege brauchet; bißweilen wurde es geladen und loß gebrannt, ohne
daß sich der Floh darüber entsetzet hätte. Seine Herrschaft verwahrte ihn in
einem kleinen Büchsgen mit Sammet ausgefüttert, das führte sie in dem Sacke
bey sich. Sie erhielt ihn auch gar leichtlich, denn sie setzte ihn alle Tage
eine halbe Vierthels-Stunde auf den Arm, daraus saugete
der Floh etliche Tropfen Blut, ohne daß sie dasselbe sehr empfunde. Der Winter
nahm ihn weg, ob er gleich zieml. warm gehalten wurde. -
(flo)
Flohzirkus (2) Bekanntlich
gibt es Leute, welche durch Abrichten von Flöhen (Anspannen derselben an kleine
Wägelchen usw.) sich ihren Lebensunterhalt verschaffen. Indem sie die
Tiere längere Zeit in flache Döschen einsperren, wo sie sich bei Springversuchen
jedesmal derb an den Kopf stoßen, gewöhnen sie ihnen diese Unart ab, und durch
Ansetzen an einem ihrer Arme belohnen sie einen jeden nach der Vorstellung stets
mit so viel Blut, als er trinken mag. -
(bre)
Flohzirkus (3)
Flohzirkus (4)