lohmarkt
An einem Samstagmorgen beschloß er, um die Mittagszeit auf
den Flohmarkt zu gehen. Dort war er schon lange nicht mehr gewesen, und er mochte
es, im allgemeinen Geschiebe und Gewühle umherzugehen, langsam zu ermüden, dann
mit dem Taxi nach Hause zu fahren und zu schlafen. Besonders die Stände der
Türken gefielen ihm gut; die Türken verkauften
entweder Bekleidung, billigen Schmuck oder Moscheemusik auf Kassetten. Noch
jedesmal, wenn er auf dem Flohmarkt gewesen war, hatte er sich in der Nähe der
türkischen Kassettenverkäufer aufgehalten und der jammernden Moscheemusik zugehört.
Das unaufhörliche Klagen der Musik paßte zur Kulisse der Stadt, die von hier
aus manchmal aussah, als wäre einst ein Riese vorbeigelaufen, der ein paar verschieden
große Kartons fallen ließ, aus denen dann langsam Frankfurt wurde. Und die Moscheemusik
war plötzlich eine lange Geschichte über die Rätsel der Stadt, die nicht mehr
aufgeklärt, sondern nur noch bejammert werden
konnten. - (absch)
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