leiß, vergeblicher Endlich wurde Anna ergriffen; und nachdem sie ihrer spitzbübischen Streiche wegen so oft in das Gesicht bebrandmalet worden, daß der Henker kein Fleckchen mehr finden konnte, auf welches er nur noch ein NB. hätte zeichnen mögen, sah es der Gerichtshof vor gut an, diese garstige Langfingerin zum Tode zu verurteilen; zumal sie wiederum aufs neue ein Stück indische Leinwand aus des Herrn John Andrew Laden heimlich hinweggestohlen hatte. Diesem über sie gefällten Urteilsspruch zu entgehen, gab sie vor, sie wäre schwanger, und bediente sich zu diesem Zweck des alten Kniffs, daß sie in großem Überfluß junges Bier trank, damit ihr solches den Leib auf-triebe, und danebst, um dick auszusehen, ein Kissen unter dem Reifrock auf den Bauch legte. Und weil sie saubere Matronen von ihrer eigenen Profession bei der Hand hatte, welche ihren leichtfertigen Mitschwestern gar bald per fas et nefas, zum größten Hindernis der Gerechtigkeit, ein Kind zu verschaffen wissen; also hatte sie das Glück, die Gerichte zu betrügen, nachdem sie vorhero schon einmal verurteilet worden: Jedoch am Ende der 9 Monate, welche ganze Zeit über sie es an nichts ermangeln ließ, sich einen dicken Bauch zu verschaffen, was eigentlich alle Manns-Personen im ganzen Gefängnis hätten werkstellig machen können; deren Fleiß aber vergeblich war: Nach dem Verlauf solcher Zeit, sage ich, rief man sie vor ihr voriges Gericht, wo sie denn zum Tode verdammt und im 20. Jahr ihres Alters am Freitag, dem 13. Juli 1705, zu Tyburn aufgehenkt wurde.   - (spitz)
 
 

Vergeblichkeit Scheitern Fleiß

 

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