leischerhaken   Eines Tages sprach der Zauberer: »Ich muß mich auf eine längere Reise begeben. Während meiner Abwesenheit sorge du gut für alle meine Tiere, und ganz besonders für die Vogelhäuser.« Dann zog er eine abgeschnittene Hand aus seiner Tasche und fügte hinzu:

»Diese Hand mußt du essen, während ich nicht hier bin.«

Dann reiste er ab. Der Sohn des Gastwirts befolgte alle Befehle, die er erhalten hatte, außer einem, der die Hand betraf. Er konnte sich nicht überwinden, sie zu essen, und so warf er sie in den Gartenteich. Als der Zauberer zurückkehrte, fragte er:

»Nun, ist alles in Ordnung?«

»Ja, Meister«, erwiderte das Kind. »Macht nur die Runde in den Gärten, und Ihr werdet es selbst sehen.«

Tatsächlich war alles sauber und in bester Ordnung.

»Und die Hand? Hast du sie gegessen?«

»Ja, schon längst.«

Aber da ließ sich plötzlich eine rauhe Stimme vernehmen, die sprach:

»Das ist nicht wahr; er hat mich in den Teich geworfen.«

»So also sagst du die Wahrheit«, rief der Zauberer außer sich vor Zorn. »Geh und hole sie mir.«

Das unglückliche Kind kam zurück mit der Hand und legte sie auf den Tisch.

»Jetzt kommst du mit!«

Und der Zauberer führte ihn in ein unterirdisches Gemach, wo Fleischstücke an Haken aufgehängt waren.  »Da siehst du, was aus dir werden wird«, sagte er zu dem Knaben. Und er packte ihn und hing ihn auf einen Haken. - Französische Märchen. Hg. Ré Soupault. Düsseldorf u. Köln 1967

 

Fleischer

 

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