Fleisch, schwaches   Da war auch noch der Onkel Arthur, der war auch kein Vorbild! Auch sein Fleisch war schwach. Mein Vater hatte für ihn eine gewisse Zuneigung, eine Schwäche. Er hat wie ein richtiger Bohemien gelebt, außerhalb der Gesellschaft, in einem Dachstübchen, mit einer Hausfee, mit der er sich eingelassen hatte. Sie arbeitete in einem Restaurant bei der École Militaire. Dank diesem Umstand kam er zu gutem Futter. Arthur war ein fideles Haus, mit einem Bärtchen, großem Samthut, spitzen Latschen, einer dünnen Pfeife. Graue Haare ließ er sich keine wachsen. Er machte viele Eroberungen, oft wurde er schwer krank, wenn die Miete fällig war. Dann blieb er bis zu acht Tagen im Bett, mit seinen Freundinnen. Wenn man ihn am Sonntag besuchte, benahm er sich nicht immer sehr gut, besonders gegen meine Mutter. Er neckte sie ein bißchen. Das brachte meinen Alten außer sich. Beim Weggehen schwor er bei allen bösen Geistern, daß er nie mehr hingehen werde. «Nein, dieser Arthur! Er hat unmögliche Manieren!» Man ging doch wieder hin.

Unter der Dachluke malte er auf seinem Zeichenbrett Schiffe, Yachten im Wellenschaum, mit Möwen drumherum, das war sein Genre... Ab und zu griffelte er für einen Katalog, aber er hatte so viele Schulden, daß es ihm allen Mut zur Arbeit nahm. Er war fröhlich, wenn er nichts tat.  - (tod)

 

Fleisch Schwäche

 

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