lehmen  Deftige Pipispiele sind bei vielen Säugetieren sehr beliebt. Neben einer Reihe von Drüsensekreten ist Urin der bedeutendste Botenstoff , um sexuelle Stimmungen zu signalisieren. Bei den meisten Arten gehört das Schnuppern und Schmecken am weiblichen Urin zur Paarungsvorbereitung des Männchens. So erfährt der Freier, ob das Weibchen empfängnisbereit ist. Männliche Tiere, welche die sexuelle Botschaft des Urins entschlüsseln wollen, nehmen dafür einen typischen Gesichtsausdruck an, der artübergreifend recht ähnlich ist: Das Flehmen. Dabei ziehen sie die Oberlippe extrem hoch und klappen sie um, wodurch Zähne, Zahnfleisch und die Innenhaut der Lippe sichtbar werden. Meistens heben sie dabei den Kopf und schließen die Nasenlöcher. - (mier)

Flehmen (2)  Im Gegensatz zum Menschen verfügen Katzen, aber auch einige andere Tierarten, so zum Beispiel Hirsche und Pferde, über einen dritten, zwischen Geruch und Geschmack angesiedelten chemischen Sinn. Dieser nimmt bestimmte Reize (riechbare Moleküle) mittels eines eigenen, nach seinem Entdecker als Jacobson-Organ bezeichneten Fühlers wahr. Das winzige Organ ist in einem schmalen, vom Gaumen abgehenden Gang daheim und sieht in etwa wie ein zigarrenförmiger Beutel aus. Um sich seiner zu bedienen, »leckt« das Tier die entsprechenden Substanzen aus der Luft und preßt sie mit der Zunge gegen den Gaumen, so daß sie den Rezeptor erregen. Während dieses Vorgangs nimmt die Katze einen charakteristischen, als »Flehmen« bezeichneten Gesichtsausdruck an, der auf Menschen reichlich dämlich wirkt. Man sieht Kater oft flehmen, wenn sie auf den betörenden Duft im Urin einer rolligen Artgenossin gestoßen sind.  - Akif Pirinçci, Felidae. München 1990 (zuerst 1989)

 

Gemütsausdruck

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