leck,
sternförmiger
In dem ärmlichen Hotelzimmer, in dem die leere Flasche auf den Fußboden gerollt
war und das größte Durcheinander herrschte (der Tisch war umgestoßen, die Wäsche
verstreut und das Geschirr in Scherben), saß auf einem Stuhl der Mann in seinen
groben, wahrscheinlich genagelten Schuhen, dessen nicht zugeknöpftes Hemd die
behaarte Brust zum Vorschein kommen ließ. Sein abgestumpfter Blick fiel weder
auf die umgestoßene Wiege noch auf das Bündel (man hätte meinen können von schmutzigen
Lumpen), nach dem jetzt das Baby aussah, dem er den Kopf an der Wand zerschmettert
hatte. Die Frau war nicht da, entweder weil der Rasende sie mit Schlägen und
Fußtritten vor oder nach der Tragödie hinausgeworfen hatte, oder weil sie -
freilich zu spät - die Gäste holen wollte oder (weil diese nicht erreichbar
waren, da sie im nächstgelegenen Aus-schank Karten klopften) die Polizei, um
ihren Gefährten zu bändigen, der diesmal zu weit ging. Trotz der einsetzenden
Dämmerung deutlich sichtbar klebte ein sternförmiger Fleck, der nicht von Erbrochenem
herrührte, an der Tapete, deren Blumenmuster mit der Zeit verblichen oder in
der wachsenden Dunkelheit nicht mehr erkennbar war. Welches war das Motiv des
Zanks gewesen: von ihm aus (der sehr schnell rot gesehen hatte), daß die Suppe
nicht heiß genug war, oder von ihr aus (weinerlich wie immer), daß er wankend
nach Hause kam? - (
leiris2
)
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