lasche   In Lakedaimon entdeckte man eines Tages, daß der Tempel der Athena Chalkioikos ausgeplündert war und in seinem Innern eine leere Flasche lag. Neugierige strömten herbei, aber niemand wußte, was die Flasche bedeuten konnte, als schließlich einer aus der Menge sagte: »Wenn ihr mögt, will ich euch erzählen, was für Gedanken mir wegen der Flasche gekommen sind. Ich möchte meinen«, fuhr er fort, »daß die Tempelräuber, ehe sie sich in ein so gefährliches Unternehmen einließen, zunächst Schierlingssaft tranken und die Flasche Wein mit hierher nahmen. Wenn es ihnen gelänge, unentdeckt zu bleiben, wollten sie den Wein trinken, um auf solche Weise das Gift wirkungslos zu machen und sich in aller Sicherheit zu entfernen. Im Falle der Entdeckung aber wollten sie, ehe sie auf die Folter gespannt würden, eines leichten, schmerzlosen Todes sterben.« Als er seine Erzählung beendet hatte, fuhr es den Umstehenden durch den Sinn, dieser verwickelte, fein ausgeklügelte Plan könne eher auf Mitwisserschaft als auf bloße Vermutung deuten. So umdrängte man ihn, warf ihm die Fragen zu: »Wer bist du überhaupt? Wer kennt dich? Woher weißt du das alles?« bis er endlich, in die Enge getrieben, eingestand, er gehöre zu den Tempelräubern. - (plu)

Flasche (3)  

Felix Klein (1849-1925), Mathematiker

- Nach: Willy Hochkeppel, Denken als Spiel. München 1973 (dtv 965)

Flasche (4)

- N. N.

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